ZBI Pressefoto 2021 10 11 prvwDas Recycling von Photovoltaik-Modulen im Rahmen des Umweltschutzes war kürzlich Gegenstand eines Gesprächs des ZBI-Präsidiums mit dem Bundestagsabgeordneten Mathias Stein (SPD) und der Abgeordneten im Landtag Schleswig-Holstein, Kerstin Metzner (SPD).

Die politischen Parteien geben dem Umweltschutz mit unterschiedlichen Gewichtungen eine hohe Bedeutung. Die Rückführung der Treibhausgase bis Mitte des Jahrhunderts muss dabei eines der wichtigsten Ziele sein. Um die Energiewende forciert voranzubringen, stehen u. a. die Photovoltaik-Anlagen im Fokus. Aus der Sicht des

ZBI – Zentralverbands der Ingenieurvereine darf es in diesem Kontext nicht nur um den Sachverhalt der regenerierbaren Stromerzeugung gehen, sondern es sind vielmehr weitere Aspekte im Hinblick auf einen umweltschonenden Einsatz zu berücksichtigen. 

Das „Weißbuch zur Stärkung der Wiederverwendung und des Recyclings von Photovoltaik-Modulen“ der Deutschen Umwelthilfe e. V. mit Stand 10.03.2021 weist auf eine Hochrechnung hin, wonach allein in Deutschland im Jahr 2020 bis zu 51.600 Tonnen Altmodule von ihren ehemaligen Eigentümern entsorgt worden sein sollen. Einige Prognosen gehen davon aus, bis zum Jahr 2030 werden es sogar 1.000.000 Tonnen Altmodule sein. Der ZBI sieht folglich noch keinen optimal klimaschonenden und ressourceneffizienten Umgang mit den gebrauchten Photovoltaik-Modulen.

Bereits beim Abbau werden oft noch funktionierende Photovoltaik-Module bei der Demontage beschädigt oder zerstört. Ein weiteres Problem ist, dass die offiziell gemeldeten Mengen der gesammelten Photovoltaik-Module zudem sehr gering sind. „Um die Beschädigung oder Zerstörung noch funktionstauglicher Module zu vermeiden, muss umgedacht werden. Wir müssen gesellschaftlich und politisch mit dem Ziel handeln, negative Auswirkungen auf die Umwelt und den Verlust wertvoller Ressourcen zu verhindern“, merkte Mathias Stein an und ergänzte: „Politische Maßnahmen, die ausschließlich auf die Anbringung von möglichst vielen Photovoltaik-Modulen zur Gewinnung des regenerierbaren Stroms ausgerichtet sind, greifen aus meiner Sicht zu kurz. Wir müssen hier weiter und ganzheitlicher denken.“

Der ZBI ist der Auffassung, insbesondere Ingenieurinnen und Ingenieure haben eine hohe Verantwortlichkeit dem Menschen und seinem natürlichen Lebensraum gegenüber. Dies hat zur Folge, dass ihr Handeln diesbezüglich stets kritisch zu hinterfragen ist. Weil die endlichen Ressourcen unserer Erde bereits jetzt schon an ihre Grenzen gestoßen sind, muss das unabdingbare Ziel sein, im Sinne einer sozial- und naturverbundenen Verantwortung ein qualitatives Wachstum zu erreichen, das das quantitative nur auf Profit orientierte Wachstum längerfristig eliminiert.

„Für den künftigen Einsatz der Photovoltaik-Module bedeutet dies aus meiner Sicht, es darf nicht nur um die Verbesserung der Reparatur, die Erhöhung der Wiederverwendung und das Recyceln von Solaranlagen gehen“, fordert Kerstin Metzner und fügte hinzu: „Es geht zudem um die Frage, welche ressourcenschonende, möglichst ressourcenneutrale Materialien bei der Herstellung genutzt werden können“.

 

Für weitere Informationen: Heinz Leymann, Vizepräsident des ZBI