Page 4 - ZBI-Nachrichten 2-2021
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Ingenieure in der Wirtschaft
Digitale Technologien für alle
Mehrheit der Deutschen wünscht sich stärkere Teilhabe am digitalen Leben
V ideotelefonie, Online-Shop - ins hohe Alter. Doch nicht alle können takte (85%). Für mehr als die Hälfte
vom Fortschritt gleichermaßen profi-
der Bevölkerung haben digitale
ping, Homeoffice: Die Deut -
schen wollen nicht mehr auf
Gesundheit und Vorsorge (59 %),
die Vorzüge der Digitalisierung ver- tieren. Sie wünschen sich mehr digita- Technologien auch in den Bereichen
le Teilhabe durch Schulungen, Be -
zichten. Für 90% der Bevölkerung gleitpersonen und Lernräume. Es ist Bildung (52 %), Arbeit (51%) und
sind digitale Technologien nicht mehr unsere gesamtgesellschaftliche Auf - Haushalt (50%) eine sehr große oder
wegzudenken. Das ist ein zentrales gabe, allen Menschen den selbststän- eher große Bedeutung.
Ergebnis einer Studie im Auftrag der digen und souveränen Umgang mit
Für 80% machen sie das Leben somit
Initiative „Digital für alle“ anlässlich neuen Technologien zu ermöglichen“,
leichter und ermöglichen einen um -
des zweiten bundesweiten Digitaltags sagte Bitkom-Präsident Achim Berg
fassenden Zugang zu relevanten
am 18. Juni 2021. Befragt wurden bei der Vorstellung der Studie.
Informationen (69%). Dennoch sind
mehr als 1.000 Personen in Deutsch -
Uwe Brandl, Vizepräsident des 87% der Befragten auch der Mei -
land ab 16 Jahren.
Deutschen Städte- und Gemeinde - nung, nicht alle Lebensbereiche müss -
Gleichzeitig sieht eine Mehrheit bundes sagte: „Ämter und Behörden ten digitalisiert werden. Zudem fürch-
(65%) das Land digital gespalten und während der Pandemie haben ihre ten 70%, der Staat würde mittels
befürchtet, dass nicht alle Menschen Handlungsfähigkeit bewiesen und mit digitaler Technologien Wissen über sie
in gleichem Maße vom technologi- digitalen Technologien ihren Betrieb erlangen. Mehr als die Hälfte (55%)
schen Fortschritt profitieren. Deutlich aufrechterhalten. Jetzt gilt es, die hat zudem Angst, dass Fremde Ein -
wird das unter anderem daran, dass Digitalisierungspotenziale vollständig blick in ihr Privatleben bekommen
mehr als die Hälfte der Befragten zu heben. Digitale und effiziente könnten.
(53%) gerne stärker am digitalen Kommunen können Bürgerinnen und Ihre Digitalkompetenz schätzen die
Leben teilnehmen würde, sich aber zu Bürgern genauso wie Unternehmen Deutschen auf einer Schulnotenskala
wenig mit den entsprechenden Tech - und Handwerksbetrieben das Leben im Durchschnitt als befriedigend (3,1)
nologien auskennt. Ein Viertel (24%) leichter machen – mit schnellen Ab - ein. Damit ist die Note im Vergleich
traut sich oft nicht, Geräte wie läufen und intuitivem Behörden - zum Vorjahr (3,3) leicht gestiegen.
Smartphone oder Computer zu nut- kontakt per App oder im Netz. Zentral Am besten benoten sich die 16- bis
zen – aus Angst, etwas falsch zu ist, dass alle Menschen davon profitie- 29-Jährigen und 30- bis 49-Jährigen
machen. ren. Digitale Dienste sind ein wesent- (jeweils 2,6), am schlechtesten die
licher Baustein für gleichwertige Le -
Wichtig sind den Befragten deshalb bensverhältnisse. Dafür brauchen wir Über-75-Jährigen (4,8). Grundle gen -
Maßnahmen, mit denen alle Zugang Angebote mit hoher Nutzerfreund - de Probleme bei der Nutzung digitaler
Technologien gibt es aber in allen
zur digitalen Welt erhalten und sich lichkeit genauso wie Mitarbeiterinnen
darin zurechtfinden. Dazu zählen vor und Mitarbeiter mit hohen digitalen Altersgruppen: So sehen sich 76 %
allem die bessere Verfügbarkeit von Kompetenzen. Bei den notwendigen der Befragten in der Lage, technische
Breitband-Internet (81 %) und die Aus- und Fortbildungsangeboten Geräte wie gewünscht zu bedienen.
61 % können Fehlermeldungen ein-
Förderung von Medien- und Informa - erwarten wir Unterstützung von Bund
tionskompetenz in allen Alters grup - und Ländern. Als Städte- und Ge - ordnen und darauf reagieren. Im
pen (74%). Darüber hinaus erwarten meindebund fordern wir die Etablie - Umkehrschluss bedeutet das: Knapp
66 % die barrierefreie Gestaltung rung eines „Kompetenzzentrums ein Viertel kann technische Geräte
nicht wie gewünscht nutzen, mehr als
digitaler Angebote, etwa durch einfa- Digitalisierung“ für Kommunen, das
che Bedienung und Erklärungen in Fortbildungsangebote organisiert, die ein Drittel scheitert an Fehlermel -
leichter Sprache. Mehr als die Hälfte Kommunen berät und bei den Um - dungen.
(53%) plädiert für flächendeckende setzungsvorhaben unterstützt. Das ist (DFA)
Unterstützung, zum Beispiel in Form eine Investition in die Zukunft unseres
von Begleitpersonen, die Hilfestellung Landes.“
zu Digitalthemen leisten. www.
Der Nutzung digitaler Technologien
„Eine deutliche Mehrheit der Men - wird in fast allen Lebensbereichen ZBI-Berlin.de
schen in Deutschland steht digitalen eine große Bedeutung beigemessen,
Technologien offen gegenüber – bis besonders für die Pflege sozialer Kon -
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