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Ingenieure in der Wirtschaft



            Digitale Technologien für alle

            Mehrheit der Deutschen wünscht sich stärkere Teilhabe am digitalen Leben




            V     ideotelefonie,  Online-Shop -  ins hohe Alter. Doch nicht alle können  takte (85%). Für mehr als die Hälfte
                                               vom  Fortschritt  gleichermaßen  profi-
                                                                                  der  Bevölkerung  haben  digitale
                  ping,  Homeoffice:  Die  Deut -
                  schen wollen nicht mehr auf
                                                                                  Gesundheit  und  Vorsorge  (59 %),
            die  Vorzüge  der  Digitalisierung  ver-  tieren. Sie wünschen sich mehr digita-  Technologien  auch  in  den  Bereichen
                                               le  Teilhabe  durch  Schulungen,  Be -
            zichten.  Für  90%  der  Bevölkerung  gleitpersonen  und  Lernräume.  Es  ist  Bildung  (52 %),  Arbeit  (51%)  und
            sind digitale Technologien nicht mehr  unsere  gesamtgesellschaftliche  Auf -  Haushalt (50%) eine sehr große oder
            wegzudenken.  Das  ist  ein  zentrales  gabe, allen Menschen den selbststän-  eher große Bedeutung.
            Ergebnis einer Studie im Auftrag der  digen  und  souveränen  Umgang  mit
                                                                                  Für 80% machen sie das Leben somit
            Initiative  „Digital  für  alle“  anlässlich  neuen Technologien zu ermöglichen“,
                                                                                  leichter  und  ermöglichen  einen  um -
            des zweiten bundesweiten Digitaltags  sagte  Bitkom-Präsident  Achim  Berg
                                                                                  fassenden  Zugang  zu  relevanten
            am  18.  Juni  2021.  Befragt  wurden  bei der Vorstellung der Studie.
                                                                                  Informationen  (69%).  Dennoch  sind
            mehr als 1.000 Personen in Deutsch -
                                               Uwe  Brandl,  Vizepräsident  des   87%  der  Befragten  auch  der  Mei -
            land ab 16 Jahren.
                                               Deutschen  Städte-  und  Gemeinde -  nung, nicht alle Lebensbereiche müss -
            Gleichzeitig  sieht  eine  Mehrheit  bundes sagte: „Ämter und Behörden  ten digitalisiert werden. Zudem fürch-
            (65%) das Land digital gespalten und  während  der  Pandemie  haben  ihre  ten  70%,  der  Staat  würde  mittels
            befürchtet, dass nicht alle Menschen  Handlungsfähigkeit bewiesen und mit  digitaler Technologien Wissen über sie
            in  gleichem  Maße  vom  technologi-  digitalen  Technologien  ihren  Betrieb  erlangen. Mehr als die Hälfte (55%)
            schen Fortschritt profitieren. Deutlich  aufrechterhalten.  Jetzt  gilt  es,  die  hat  zudem  Angst,  dass  Fremde  Ein -
            wird  das  unter  anderem  daran,  dass  Digitalisierungspotenziale  vollständig  blick  in  ihr  Privatleben  bekommen
            mehr  als  die  Hälfte  der  Befragten  zu  heben.  Digitale  und  effiziente  könnten.
            (53%)  gerne  stärker  am  digitalen  Kommunen können Bürgerinnen und  Ihre  Digitalkompetenz  schätzen  die
            Leben teilnehmen würde, sich aber zu  Bürgern  genauso  wie  Unternehmen  Deutschen auf einer Schulnotenskala
            wenig mit den entsprechenden Tech -  und  Handwerksbetrieben  das  Leben  im Durchschnitt als befriedigend (3,1)
            nologien auskennt. Ein Viertel (24%)  leichter  machen  –  mit  schnellen  Ab -  ein.  Damit  ist  die  Note  im  Vergleich
            traut  sich  oft  nicht,  Geräte  wie  läufen  und  intuitivem  Behörden -  zum  Vorjahr  (3,3)  leicht  gestiegen.
            Smartphone  oder  Computer  zu  nut-  kontakt per App oder im Netz. Zentral  Am  besten  benoten  sich  die  16-  bis
            zen  –  aus  Angst,  etwas  falsch  zu  ist, dass alle Menschen davon profitie-  29-Jährigen  und  30-  bis  49-Jährigen
            machen.                            ren. Digitale Dienste sind ein wesent-  (jeweils  2,6),  am  schlechtesten  die
                                               licher  Baustein  für  gleichwertige  Le -
            Wichtig  sind  den  Befragten  deshalb  bensverhältnisse. Dafür brauchen wir  Über-75-Jährigen  (4,8).  Grundle gen -
            Maßnahmen, mit denen alle Zugang   Angebote  mit  hoher  Nutzerfreund -  de Probleme bei der Nutzung digitaler
                                                                                  Technologien  gibt  es  aber  in  allen
            zur  digitalen  Welt  erhalten  und  sich  lichkeit genauso wie Mitarbeiterinnen
            darin zurechtfinden. Dazu zählen vor  und  Mitarbeiter  mit  hohen  digitalen  Altersgruppen:  So  sehen  sich  76  %
            allem  die  bessere  Verfügbarkeit  von  Kompetenzen.  Bei  den  notwendigen  der Befragten in der Lage, technische
            Breitband-Internet  (81 %)  und  die  Aus-  und  Fortbildungsangeboten  Geräte  wie  gewünscht  zu  bedienen.
                                                                                  61  %  können  Fehlermeldungen  ein-
            Förderung von Medien- und Informa -  erwarten wir Unterstützung von Bund
            tionskompetenz  in  allen  Alters grup -  und  Ländern.  Als  Städte-  und  Ge -  ordnen  und  darauf  reagieren.  Im
            pen (74%). Darüber hinaus erwarten  meindebund  fordern  wir  die  Etablie -  Umkehrschluss  bedeutet  das:  Knapp
            66 %  die  barrierefreie  Gestaltung  rung  eines  „Kompetenzzentrums  ein  Viertel  kann  technische  Geräte
                                                                                  nicht wie gewünscht nutzen, mehr als
            digitaler Angebote, etwa durch einfa-  Digitalisierung“  für  Kommunen,  das
            che  Bedienung  und  Erklärungen  in  Fortbildungsangebote organisiert, die  ein  Drittel  scheitert  an  Fehlermel -
            leichter Sprache. Mehr als die Hälfte  Kommunen  berät  und  bei  den  Um -  dungen.
            (53%)  plädiert  für  flächendeckende  setzungsvorhaben unterstützt. Das ist                    (DFA)
            Unterstützung,  zum  Beispiel  in  Form  eine Investition in die Zukunft unseres
            von Begleitpersonen, die Hilfestellung  Landes.“
            zu Digitalthemen leisten.                                                       www.
                                               Der  Nutzung  digitaler  Technologien
            „Eine  deutliche  Mehrheit  der  Men -  wird  in  fast  allen  Lebensbereichen  ZBI-Berlin.de
            schen  in  Deutschland  steht  digitalen  eine  große  Bedeutung  beigemessen,
            Technologien  offen  gegenüber  –  bis  besonders für die Pflege sozialer Kon -


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