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Ingenieure im Öffentlichen Dienst
Nationale Weiterbildungsstrategie
ver.di fordert Bundesweiterbildungsgesetz und Recht auf Weiterbildung
A nlässlich der Vorstellung des ser kann nicht mit Dum ping-Löhnen und Beschäftigte in kleinen und mitt-
leren Unternehmen erhalten weniger
und schlechten Arbeits bedingungen
Umsetzungsberichtes der
Nationalen Weiterbildungs -
Weiterbildungsmaßnah men muss an
strategie der Bundesregierung am 8. gelingen. Die Vergabe öffentlicher Weiterbildungsangebote und weisen
daher eine besonders niedrige Teil -
Juni forderte die Vereinte Dienst - Tarifbindung geknüpft werden.“ nahmequote auf. Bühler: „Gute Wei -
leistungsgewerkschaft (ver.di) ein terbildungsangebote für alle Be -
Die OECD hatte im April in ihrem
Bundesweiterbildungsgesetz. „Wir schäftigten sind gerade in Zeiten gra-
Länderbericht auf Defizite in der
brauchen dringend ein Gesetz, in dem vierender Umbrüche dringend gebo-
beruflichen Weiterbildung in Deutsch -
bundeseinheitliche Regelungen zur ten. Weiterbildung ist ein wichtiger
land hingewiesen. Demnach liegt
Weiterbildung getroffen werden, ins- Schlüssel, um den Strukturwandel
Deutschland bei der Teilnahme an
besondere zur Finanzierung, zu den sozialverträglich zu gestalten, und es
Weiterbildungsmaßnahmen deutlich
Freistellungsmöglichkeiten, zu Infor - müssen vor allem die Gruppen
hinter anderen OECD-Ländern zu -
mation und Beratung, zur Qua litäts - erreicht werden, die bisher wenig von
rück. Zudem ist die Teilnahme selek-
sicherung sowie zu Abschlüssen und Weiterbildung profitieren.“
tiv: Erwachsene mit geringen Grund -
Zertifikaten“, sagte Sylvia Bühler, Mit -
kompetenzen, Geringverdienende (ver.di)
glied im ver.di-Bundesvorstand. So
könne die Grundlage für eine echte
Weiterbildungskultur geschaffen wer-
den. Betriebliche Interessenvertre tun -
gen müssten zudem stärker einbezo-
gen werden, wenn deutlich wird, dass
langfristig Beschäftigungssiche rung
nur mit Qualifizierung erreicht wird.
Notwendig sei auch, die Grundlagen
zu schaffen, damit die Arbeitsbe ding -
ungen der Beschäftigten in der Wei -
terbildung verbessert werden könn-
ten, so Bühler weiter. „Weiter bildung
ist zentral für den Struktur wandel; die- © Scott Graham, Unsplash
Besoldungsanpassung für Bundesbeamte
D er Innenausschuss hat den für die Tarifbeschäftigten des öffent- gerecht“ übernommen wird. Die
Weg für eine Anhebung der
lichen Dienstes des Bundes an die
Erhöhung im laufenden Jahr berück -
Entwicklung der allgemeinen wirt-
Dienst- und Versorgungsbe -
sichtigt den Angaben zufolge einen
züge im Bund frei gemacht. Bei schaftlichen und finanziellen Verhält - Abzug zugunsten der Versorgungs -
Enthaltung der Fraktion Die Linke ver- nisse angepasst. rücklage in Höhe von 0,2 Prozent -
abschiedete der Ausschuss dazu mit Die Vorlage stand am 11. Juni zur punkten. Dementsprechend erhöhen
den Stimmen aller übrigen Fraktionen abschließenden Beratung auf der sich die Dienst- und Versorgungsbe -
den Gesetzentwurf der Bundesre - Tagesordnung des Bundestags ple - züge im Ergebnis zum 1. April 2021
gierung „zur Anpassung der Bundes - nums und sieht eine lineare Anhe - um 1,2 Prozent und zum 1. April 2022
besoldung und -versorgung für bung der Dienst-, Anwärter- und Ver - um 1,8 Prozent. Von der Er hö hung
2021/2022“ in modifizierter Fassung. sorgungsbezüge zum 1. April 2021 zum 1. April 2021 um 1,2 Pro zent
Damit werden die Dienst- und Ver - und zum 1. April 2022 vor, mit der sind Besoldungsempfänger der Be -
sorgungsbezüge im Bund unter Be– „das Ergebnis der Tarifverhandlungen soldungsgruppen B 11 und R 10 aus -
rücksichtigung des Tarifabschlusses für den öffentlichen Dienst vom 25. genommen.
vom 25. Oktober vergangenen Jahres Oktober 2020 zeitgleich und system- (Deutscher Bundestag)
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