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Ingenieure in der Wirtschaft
Digitalisierung und Change Prozesse* )
Von Wilfried Grunau, Präsident des ZBI
V on vielen Trendthemen der stand entwickeln und gewährleisten Verbandsleben zu beteiligen, also hin
zu mehr digitaler Partizipation, Ver -
sollten. Und wer damit anfangen will,
Zeit ragt aktuell keines so
heraus, wie das Megathema
gie und eine adäquate, anerkannte
„Digitale Transformation“. Allseits muss konsequenterweise eine Strate - netzung und Dialog.
anerkannt ist zwischenzeitlich, dass Zielvorgabe definieren. Dass in diesem Tatsächlich werden die Möglichkeiten
der digitale Wandel sich nicht nur auf Kontext einseitige, zum Teil auch pla- der Digitalisierung unsere Verbände
technische Systeme erstreckt, sondern kative, Ansichten (intern wie extern) dramatisch verändern – unsere Strate -
in besonderem Maße auch digitale wenig zielführend sind, sondern statt- gien, Prozesse, Strukturen und auch
Kompetenzen und neuartige unsere Verbandskulturen. Die
Arbeits weisen erfordert. Was digitale Transformation ist mithin
aber bedeutet die Digitalisie rung für Ver bände durchaus ein radi-
für Berufsver bände? Was ändert kaler Struk tur wandel – ein Wan -
sich im Umgang mit den del, der in einigen Themen fel -
Zielgruppen der Verbände Und: dern vielleicht sogar gemeinsam,
wie können Verbände notwendi- d.h. verbandsübergreifend, reali-
ge Change Prozesse umsetzen? siert werden könnte. Die Heraus -
forderungen sind groß, die sich
Zunächst einmal sind Verbände
bietenden Chan cen aber un -
zumeist historisch gewachsen
gleich größer. Bei spielhaft sei die
und verfügen durchweg über
Bildung ge nannt: Hier wäre statt
eingeschliffene und nicht immer
einer „starren Wert schöpfung“
leicht zu verändernde Verfah -
durch aus eine „vernetzte Wert -
rens wege. Dieser Effekt kann
schöpfung“ denkbar, um so die
sich verstärken, wenn demogra-
Pluralität aller Verbände sinnstif-
fisch gewachsene Strukturen
tend für alle nutzbar zu ma chen.
neuen Anforderungen und Me -
Aber auch auf fachlicher Ebene
thoden skeptisch gegenüberste-
könnten Verbände ihre Kom pe -
hen. Will ein Ver band sich aber
tenzen im Sinne einer Digi tali -
zukunftsgerichtet aufstellen, so
sierungs strate gie vernetzen. Bei -
ist eine Auseinander set zung mit
spiels weise wäre beim Thema
diesem Themenfeld unumgäng-
BIM eine gemeinsame Strategie
lich. Digitalisierung bedeutet
denkbar und vorteilhaft – auch
eben nicht nur in den Social
un ter konkreter Berücksichti gung
Media präsent zu sein oder eine Dipl.-Ing. Wilfried Grunau ist Präsident des Zentral -
berechtigter, konkurrierender
mobile Webseite zu entwickeln, verbandes der Ingenieurvereine (ZBI) sowie Präsident des Einzelinteressen der Verbän de.
sondern wesentlich mehr. Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure (VDV).
„Nur der sich die Gegenwart auch dessen auf konsensuale, von allen Ich denke, dass es hier durchaus Dis -
anders vorstellen kann als die existie- Beteiligten getragene, Prozesse Wert kussionsbedarf gibt, bin mir aber
rende, verfügt über Zukunft“, sagte gelegt werden sollte, ist immanent. gleichzeitig sicher, dass wir die richti-
einst Theodor W. Adorno und Recht Um den Transformationsprozess in gen Themen im Fokus haben. Der
hatte er! Für die Führungskräfte in Gang zu setzen, sollte zunächst der Zukunftsforscher Matthias Horx hat
den Verbänden bedeutet dies, dass Ist-Zustand, z.B. der institutionelle formuliert: „Wandel ist nicht sinnlose
sie nicht nur den Status quo verwal- Rahmen, analysiert werden. Innova - Beschleunigung, sondern ein zuneh-
ten, sondern vielmehr eine langfristi- tion ist nicht nur etwas technologi- mendes Gestaltungsbe wusst sein über
ge Zukunftsfähigkeit für den Berufs - sches, sondern betrifft immer auch die Welt.“
die gesamte Bandbreite aller Prozesse
www. in und um den Verband. Hierzu zählt Dem ist nichts hinzuzufügen.
beispielsweise auch die Möglichkeit,
ZBI-Berlin.de sich unabhängig von Wohnort, Fa -
milien- und Arbeitssituation aktiv am *) Nachdruck aus gis.Business 1/2017
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