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Ingenieure in der Gesellschaft
Uni Kassel simuliert Fabrik der Zukunft
Vollautomatische Fabrik im Modellformat
E ine vollautomatische Fabrik im lichkeiten noch nicht aus und sind ten bis zur Einlagerung des Endpro -
Modellformat simuliert an der
dukts ab. Den Transport der Aus -
häufig fehleranfällig.
Universität Kassel ab sofort
Die in Kassel eingeweihte Modell - gangs- und Zwischenprodukte über-
Prozesse der Industrie 4.0. Die in die- nehmen Roboter.
ser Form einmalige Anlage umfasst fabrik trägt dazu bei, die Industrie 4.0
In ihrer Form ist die Anlage in
auch selbstlenkende Roboter, die Pro - ins Laufen zu bringen. Sie ermöglicht Deutschland einzigartig: „Im Gegen -
dukte zwischen den Fertigungsinseln es, vollautomatische Produktionsab -
läufe abzubilden und Methoden etwa satz zu Anlagen anderer Hochschulen
austauschen. Die Modellfabrik wurde kann unsere Modell fabrik mehr
am Februar offiziell am Institut für zur Prognose von Fehlern in einer
Analyse und Regelung technischer automatisierten, vernetzten und hete - heterogene Prozesse abbilden, und
die Fertigungsinseln sind untereinan-
Systeme (ISAC) eingeweiht. rogenen Fabrik zu erforschen. So las-
sen sich gezielt kritische Situationen der flexibel verknüpfbar“, erklärt Prof.
In intelligenten Fabriken liegt enormes provozieren, beliebig oft wiederholen, Dr. Andreas Kroll, Leiter des Fach -
Potenzial für die deutsche Wirtschaft: analysieren und Methoden zur Ver - gebiets Mess- und Regelungstechnik.
Nach einer Studie des Branchenver - besserung entwickeln. Auch der Einsatz mobiler Roboter sei
bands BITKOM und das Fraunhofer- andernorts selten.
Institut für Arbeitswirtschaft und Die Modellfabrik besteht aus sechs
„Die Anlage ermöglicht uns grundla-
Organisation IAO könnte die Brutto - miteinander kommunizierenden Sta -
genorientierte ebenso wie anwen-
wertschöpfung alleine im Maschinen- tio nen sowie mobilen Robotern und
dungsnahe Forschung“, so Kroll wei-
und Anlagenbau von rund 77 Milliar - einem Leitstand, von dem aus die
ter. „Auch unsere Studierenden ge -
den Euro (2013) bis 2025 auf rund Anlage überwacht wird. Den Ferti -
nießen dadurch eine Ausbildung auf
100 Milliarden Euro steigen. Doch bis- gungsprozess bildet die Anlage vom
Höhe der Zeit. Sie können direkt von
herige Umsetzungen reizen die Mög - Zusammenfügen erster Komponen -
unseren Fragestellungen profitieren.“
Die Anlage wurde seit 2013 sukzessi-
ve aufgebaut und bereits Anfang
2016 in einer vorläufigen Form in
Betrieb genommen. In den vergange-
nen Monaten wurde die Fabrik durch
eine zusätzliche Prozessinsel komplet-
tiert. Alle Produktionseinrichtungen
sind Eigenentwicklungen von Wissen -
schaftlern und Studierenden. Dadurch
beschränkten sich die Kosten auf
einen sechsstelligen Betrag. Die Simu -
lation technischer Systeme ist einer
der Forschungsschwerpunkte der
Universität Kassel.
Einblick in die Modellfabrik. Foto: Uni Kassel. (Universität Kassel)
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