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Ingenieure in der Wirtschaft
den. Die Hochschulen setzen auf spe- Vergleichbarkeit führen z.B. dazu, ken und mittelstandsfreundliche Rah -
zialisierte Ingenieurstudiengänge im dass die Studieren den nicht wissen, menbedingungen schaffen, damit die
Bachelorstudium, während die Praxis ob sie später die Berufsbezeichnung Ingenieurwirtschaft auch in Zukunft
eine breite Grundausbildung ihrer „Ingenieur“ tragen dürfen. Daher wettbewerbsfähig bleibt.
Berufseinsteiger bevorzugt. Die Inge - empfiehlt die Bundesingenieur kam -
nieur büros erwarten von den Absol - mer ein fachlich breit angelegtes
venten bessere methodische und so - Studium, das einen überwiegenden 1 Sämtliche personenbezogenen Bezeich-
ziale Kompetenzen, ein besseres Anteil an ingenieurspezifischen Fä - nungen sind geschlechtsneutral zu ver-
stehen. Die Verwendung der männli-
Grund lagenwissen, höhere Praxis - cher beinhaltet und von diesen chen Form dient ausschließlich der bes-
taug lichkeit und eine weit höhere geprägt ist. Andernfalls könnte eine seren Lesbarkeit.
Fähigkeit zu fächerübergreifendem Degradierung der deutschen Inge - 2 BIngK, VDI, AHO und IFB: Wirtschaftli-
che Lage der Ingenieure und Architek-
Denken als sie an Absolventen wahr- nieurausbildung im europäischen
ten 2016
nehmen, besonders an den Bache - Vergleich wegen zu geringer Anfor - 3 Ebd.
lors. 9 Womöglich ist das auch ein derungen drohen. Damit be steht die 4 VDI und Institut der deutschen Wirt-
Grund dafür, dass viele der ausge- Gefahr, dass qualitativ zu niedrige schaft Köln e.V.: Ingenieurmonitor 2017
/ III, Oktober 2017 (Link:
schriebenen Stellen nicht besetzt wer- Ausbildungsvorgaben dazu führen
https://www.iwkoeln.de/studien/gutach-
den können. Während die Praxis könnten, dass das deutsche Inge - ten/beitrag/sarah-berger-ingenieurmoni-
Absolventen mit einer breiten Grund - nieur studium im Ausland nicht mehr tor-2017-iii-366626.html)
ausbildung schätzt, steuern die Hoch - ohne weiteres als Qualifika tions nach - 5 Gehälter für Ingenieure 2016 (Websei-
tenlink): https://www.ingenieur.de/wp-
schulen in eine andere Richtung. Sie weis ausreicht. Die Konse quenzen für 6 VDI und Institut der deutschen Wirt-
versuchen, sich mit spezialisierten die Marke „German Engineering“ schaft Köln e.V.: Ebd.
Studiengängen zu profilieren und wären verheerend. 7 Ebd.
8 Bundesagentur: Blickpunkt Arbeits-
damit mehr Studenten für sich zu
Ingenieure treiben mit ihrer besonde- markt: Ingenieurinnen und Ingenieure,
gewinnen. Innerhalb von nur sieben 2017
ren Flexibilität und Leistungsfähigkeit
Jahren ist die Zahl der ingenieurwis- 9 VDMA, VDI und Stiftung Mercator: 15
den deutschen Wirtschaftsmotor an
senschaftlichen Studiengänge um 48 Jahre Bologna-Reform - Quo vadis Inge-
und bewältigen so große Herausfor - nieurausbildung?, April 2016 (Link:
Prozent angestiegen. 10
derungen wie z.B. die Digitalisierung https://www.vdi.de/fileadmin/user_uplo-
ad/2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-
Die starke Zersplitterung der Stu - der Industrie. Doch die Politik muss
15_Jahre_Bologna-Reform.pdf)
dienlandschaft und die mangelnde das Rückgrat ihres Wohlstands stär- 10 Ebd.
Ideen.
Entwickeln.
Zukunft.
www.greentech-ostfriesland.de
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