Page 7 - ZBI-Nachrichten 5-6/2018
P. 7
Ingenieure im Öffentlichen Dienst
Führungsverantwortung im öffentlichen Dienst 4.0
Digitalisierung und Zentralisierung als Herausforderung
Von Norbert Frenzel
W ie steht es mit der Digi - „Verwaltung 4.0: Bund und Länder Hierbei stellte sich beispielsweise her-
auf dem Weg in die digitale öffentli-
talisierung von Staat und
aus, dass man die inhaltliche e-Go -
Verwaltung und der Pers -
pektive des Öffentlichen Dienstes? che Verwaltung“ schilderten Staatsse - vernment-Thematik auf der der Ebene
des CAPEX mit entsprechenden Pro -
kretär Klaus Vitt (BMI) und Staatsrat
Diese Frage war das Ausgangsthema Henning Lühr (Bremen). Wie das jektmanagement-Strukturen verfolgt,
einer 2-tägigen ver.di-Fachtagung für Onlinezugangsgesetz des Bundes aber dass die Gestaltung des OPEX in
Führungskräfte im öffentlichen Dienst umgesetzt werden soll, stand dabei die Zukunft nur mit „alten“ Füh rungs -
am 6. und 7. September im Berliner im Mittelpunkt mit insgesamt 575 (!) instrumenten erfolgen soll. Man habe
Umweltforum. Das Nachfolgeformat Projektvorhaben. zwar verstanden, dass die Ge winnung
des Potsdamer Forums ist als jährliche von qualifizierten Fach kräften für die
Veranstaltungsreihe geplant. Führungsverantwortung 4.0: Digitalisierung des Öffentlichen Diens -
Mit ca. 100 Teilnehmern aus dem ge - Lebhafte Diskussionen in tes der entscheidende Erfolgsfaktor
ist, aber bisher keine aufbau- und
samten Bereich des Öffentlichen den Workshops ablauforganisatorischen Konsequen -
Diens tes – Bund, Ländern Gemein -
Intensiv diskutiert wurde in den zen daraus für die Zukunft gezogen.
den, Gewerkschaften und Verbänden
Workshops: Wie sich Arbeit und Der ZBI wies hier insbesondere auf die
– wurden die Zusammenhänge vorge-
Führungsverantwortung in digitalen mangelnden Ge haltstrukturen hin,
tragen und intensiv diskutiert. Dazu
Prozessen verändern, referierten und wobei in den letzten 20 Jahren unter
gab es eine Anzahl von Referaten, wie
debattierten am ersten Veranstal - dem Ziel der Kostenreduktion, fortge-
beispielsweise durch den Ver.di-Vor -
tungs tag der Präsident des Landge - schrittene Be wertungen wieder ver-
sitzenden Frank Bsirske und dem
richts Darmstadt Dr. Ralf Köbler und schlechtert, insbesondere aber In -
Staatssekretär im Bundesministerium
der CEO der DETECON Consulting, centives (Ortszu schläge, Techniker zu -
des Innern Klaus Vitt sowie anderen
Prof. Dr. Heinrich Arnold. Welche lagen, Woh nungs für sorge, usw.) voll-
kompetenten Vertretern aus diesem
Fach kräfte der öffentliche Dienst im ständig rückgebaut wurden. Man
Themenbereich. Neben den Referaten
digitalen Wandel braucht und wie sie setzt aber wohl weiterhin auf das
wurden im Rahmen von Workshops
qualifiziert sein müssen, erörterten „Prinzip Hoffnung“, dass sich den-
einzelne Punkte vertieft behandelt.
parallel Peter Batt, Leiter der Abtei - noch trotz negativer Rahmenbedin -
Der Tagungsort bot auch die Möglich -
lung DG im BMI und Volker Wiede - gungen genügend Fachkräfte für den
keit zu direkten persönlichen Ge -
mann, Leiter des Personalamtes der Öffentlichen Dienst engagieren.
sprächen mit zusätzlich informellen
Freien und Hansestadt Hamburg mit
Kontakten.
den Teilnehmerinnen und Teilneh - Auch am Folgetag wurde lebhaft
mern des Workshops debattiert: Im Praxisworkshop zum
Zentralisierung und
Digitali sie rung als Thema
im Auftakt
Der Zusammenhang von Zentralisie -
rung, Digitalisierung und Arbeit 4.0
stand im Mittelpunkt des Auftakts.
„Digitalisierung mitgestalten“ lautete
der Titel des Eröffnungsvortrags des
ver.di-Vorsitzenden Frank Bsirske.
Leibniz-Preisträger Prof. Christoph
Möllers von der Humboldt-Universität
Berlin widmete sich dem Thema „Auf
dem Weg in den Zentralstaat? – Digi -
talisierung und Zentralisierung als
Trend“. Die gemeinsamen Vorhaben
des Bundes und der Länder, aber auch Podiumstalk nach den Referaten mit Klaus Vitt, Hans-Henning Lühr, Prof. Dr. Christoph
die unterschiedlichen Sichtweisen zu Möllers und Frank Bsirske – moderiert von Jutta Neumann. Foto: Frenzel.
zbi nachrichten 5/6-18 7