Page 10 - ZBI-Nachrichten 5-6/2018
P. 10
Ingenieure im Öffentlichen Dienst
momentane Durchführungs bestim - Lebenslanges Lernen gewonnenen Mittarbeiter benötigen
mung des Personalentwicklungskon - keine Einarbeitung und können in
Anerkennung des Kreditpunktesys -
zeptes. IGBI fordert hier die Durch - sogenannten Task Forces in festgeleg-
tems (ECTS) nicht nur bei Neuein -
führungsbestimmung für den techni- ten Schwerpunkten unterstützen.
stellungen, sondern auch Heran -
schen Dienst entsprechend zu überar- Zusätzlich sollte ein überlappendes
ziehen und Berücksichtigung bei För -
beiten. Bei Beamten im technischen Ein- und Ausphasen des Personals auf
derung auf den Dienstposten. Fort-
Dienst ist eine vorgeschriebene Ver - Dienstposten eingeführt werden.
und Weiterbildung ist essentiell für
wendungsbreite nicht immer zwin- Dieses ist eine weitere Möglichkeit,
qualifizierte Beamte. Erworbene Kre -
gend zielführend. Vielmehr ist die um den bevorstehenden Wissensver -
ditpunkte sollten bei Beförderung ein-
Fach expertise im technischen Bereich lust zu minimieren. In der Praxis könn-
fließen und ein wichtiges Ent -
/Dienst als höherwertig einzustufen ten Schlüsseldienstposten für einen
scheidungskriterium darstellen.
als die Verwendungsbreite, um der befristeten Zeitraum parallel besetzt
Industrie auf Augenhöhe zu begeg- werden.
nen. Eine Differenzierung zwischen Beurteilung anpassen
Dienststelle und Bundesoberbehörde
Bei der Beurteilung darf kein festes Anpassung der Arbeitszeit
ist hier notwendig. Des Weiteren sind
die Überganszeiten zur Altregelung Quotensystem vorgegeben sein. Nur Anpassung der wöchentlichen Ar -
bis 2023 zu verlängern, um eine wenn ein Beschäftigter in der Regel - beits zeit der Beamten des Bundes an
beurteilung ein Abbild seines realen
Benachteiligung der älteren Mitar bei - die Arbeitszeit der Tarifbeschäftigten
Leistungsbildes, unabhängig einer
ter auszuschließen. (siehe Bundestagspetition 2018);
Quotierung, erfährt, wird eine solche
Rück nahme der in 2006 eingeführten
Regelbeurteilung akzeptiert werden.
Individueller Um ein objektiveres Bild des zu Be - Erhöhung der wöchentlichen Arbeits -
zeit für Beamte ohne Besoldungs -
Personalentwicklungsplan urteilenden sind besuchte Fortbil -
anpassung, die aufgrund des damali-
dungs maßnahmen und die jeweiligen
Ein auf die Mitarbeiter zugeschnitte- gen schlechten Haushaltslage ein-
Ergebnisse der dort absolvierten Leis -
ner Individueller Personalentwick - tungsnachweise zu berücksichtigen. geführt wurde.
lungsplan (iPEP) fördert die Planungs -
sicherheit für die Beschäftigten und Zulage für den technischen
Personalbindung
vorgesetzten Ebenen. Dazu gehört
Dienst
eine detaillierte, transparente und Es sind nicht nur Attraktivitätsmaß -
ebenengerechte Beschreibung der nahmen zur Gewinnung von Personal Einführung einer dienstpostenbezo-
über tra genen Tätigkeiten mit einer genen Zulage für den technischen
zu ergreifen. Auch für das Bestands -
klaren Abgrenzung der Verantwort - personal müssen genügend Anreize Dienst für alle Laufbahngruppen (an -
lich keiten. Diese muss regelmäßig geschaffen werden, um es an den gepasst an die Standards der In -
aktualisiert werden. Weitere hilfreiche Dienstherrn und Arbeitgeber Bundes - dustrie), Im technischen Dienst be -
Werkzeuge hierfür sind regelmäßige steht vielfach eine hohe Verant wor -
wehr dauerhaft zu binden. Nicht zu
Personalentwicklungsgespräche, unter-schätzen ist jedoch eine hohe tung in den wahrgenommenen, tech-
Durch lässigkeit der Laufbahngrup - Zufriedenheit des Bestandspersonals, nisch komplexen Aufgaben. Die se
pen, sowie die rechtzeitige Wissens - das ein enormes Potential als Werbe - sind nur durch hochqualifizierte tech-
übertragung des erfahrenen ausschei- nische Beamte aus den MINT-Fächern
träger für die Nachwuchsgewinnung
denden Mitarbeiters an den nachfol- darstellt. zu erfüllen. Zur Gewinnung und Bin -
genden Dienstposteninhaber. dung der Beamten an diese Dienst -
posten ist es zwingend erforderlich,
Wissenstransfer
Weiterbildung diese komplexe Verantwor tung zu
Aufgrund des bevorstehenden Gene - honorieren und eine dienstpostenbe-
Das iPEP beinhaltet außerdem die Ver - rationenwechsels (60% der Mitarbei - zogene Zulage einzuführen.
pflichtung zur regelmäßigen Ana lyse ter wird in den nächsten 10 Jahren in
Gerade im Bereich der Projektleitung
des Aus- und Fortbildungsbedarfs un - den Ruhestand wechseln) ist ein und des Projektmanagements be -
ter Berücksichtigung der Verände run - attraktives „Verlängerungspaket“ für
steht großer Handlungsbedarf. Aus
gen im übertragenen und be schrie - Wissens- und Kompetenzträger zu
Sicht des IGBI muss jetzt gehandelt
benen Aufgabenbereich. Grund sätz - etablieren. Hierfür sind die Zuver -
werden, denn die Bundeswehr ist auf
liche dienstpostenbezogene Lehr gän - dienst grenzen der Beamten im Ruhe - einen starken technischen Dienst an -
ge sind zentral zu managen, identifi- stand zu erhöhen, sowie Individual -
gewiesen.
zierte, fachspezifische Lehrgänge sind verträge mit entsprechenden Interes -
mit dem Vorgesetzten abzustimmen. senten zu vereinbaren. Die hierdurch (IGBI)
10
zbi nachrichten 5/6-18