Page 9 - ZBI-Nachrichten 1-2021
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Ingenieuraus- und -weiterbildung
Bildung konsequent digitalisieren – Interesse für MINT steigern
Bildungsumfeld muss Vorteile der digitalisierten Welt einsetzen
I n den Schulen und Hochschulen des Bundesbildungsministeriums, MINT-Fächer begeistert werden, um
weist u.a. in den MINT-Studiengängen
nach dem Schulabschluss eine ent-
gibt es vielversprechende Ansätze
der Digitalisierung, zudem stellt
Studium der MINT-Fächer zu absolvie-
Jahren auf: 37 Prozent der Bachelor -
der Bund über 6 Milliarden Euro für erfreuliche Zahlen aus den letzten sprechende Ausbildung oder ein
die Schulen zur Verfügung. Dennoch abschlüsse (im Erststudium ohne ren. Insbesondere bei Mäd chen und
scheint die Digitalisierung der Bildung Lehramt) in Deutschland wurden in jungen Frauen besteht noch ausbau-
nicht voranzugehen und das Geld MINT-Fächern erreicht, im OECD- fähiges Potenzial, diese für MINT-
fließt kaum ab. Aus Sicht des Durchschnitt waren es lediglich 23 Fächer zu interessieren. Lehren de und
Verbandes der Ingenieure für Kom -
Eltern sind für diese Aufgabe be -
munikation (IfKom e.V.) sind jetzt vor schlüsse erfolgten in Deutschland in sonders gefordert.
Prozent. 46 Prozent der Masterab -
einem MINT-Fach, hier lag der OECD-
allem die Länder gefordert, die Um -
setzung des Digitalpaktes Schule Durchschnitt bei 22 Prozent. Der aktuelle Bildungsbericht trägt den
Schwerpunkttitel „Bildung in einer
schneller voranzutreiben.
Dennoch weist der in der letzten digitalisierten Welt“. Aus Sicht der
Die derzeitige Corona-Lage trägt dazu Woche veröffentlichte MINT-Herbst - IfKom muss aber auch ein zweiter
bei, die Vorteile, aber auch die Her -
Schwerpunkt berücksichtigt werden,
report immer noch eine deutliche
ausforderungen der Digitalisierung in
2020 betrug diese Lücke 108.700
Bildung und ihrer Institutionen selbst!
der Bildung deutlich zu machen. Die Fach kräfte-Lücke aus. Im Oktober nämlich die Digitalisierung der
IfKom fordern, die nunmehr 6,5
Sollen junge Menschen in der Schule
Arbeitskräfte. Allerdings liegt diese
Milliarden Euro des Bundes für den Zahl deutlich unter den Durchschnitts - für MINT begeistert werden, muss
Digitalpakt Schule möglichst schnell
auch das Bildungsumfeld selbst die
werten im Oktober der letzten sechs
auch bei den Schulen ankommen zu Jahre mit 235.800 Arbeitskräften. Vorteile der digitalisierten Welt nutz-
lassen. Die Bundesländer dürfen die Betrachtet man nur die Ebene der bringend einsetzen.
von ihnen reklamierte Bildungshoheit MINT-Experten, also Arbeitskräfte mit
(IfKom)
nicht zu einem Hemmschuh werden akademischem Abschluss, liegt die
lassen. Die Schulen müssen in ihren Lücke in diesem Ok -
Medienkonzepten unterstützt wer- tober bei 55.300 ge -
den, damit sie die Finanzmittel bzw. genüber dem Durch -
die Ausstattung schnellstens erhalten. schnitt der letzten 6
Hauptamtliche Administratoren müs- Jahre von 78.800 und
sen die Lehrer entlasten. Die Be - ist damit nicht so stark
treuung eines IT-Netzwerkes mit gesunken wie die Ge -
Hard- und Software für die komplette samt menge der MINT-
Schule kann trotz hohem Engage - Fachkräfte. Die MINT-
ment keine Lehrkraft nebenbei erledi- Lücke ist zwar insge-
gen. Corona hat deutlich gemacht, samt kleiner gewor-
wo die Herausforderungen liegen. den, dennoch ist der
Diese müssen jetzt entschlossen relative Anteil der IT-
angepackt werden! Berufe an der gesam-
ten MINT-Lücke deut-
Zugleich muss aus Sicht der IfKom das
lich gestiegen, und
Interesse für eine Ausbildung oder ein zwar von 15 Prozent
Studium in den MINT-Fächern weiter
im Oktober 2014 auf
gesteigert werden. Auch wenn die
24 Prozent im Oktober
Studienabschlüsse in diesen Fächern
2020. Bezogen auf die
in Deutschland deutlich über dem
IT-Berufe setzt sich
OECD-Durchschnitt liegen, sollte nach
somit ein langfristiger
Meinung der IfKom die Werbung für
Trend fort.
MINT nicht nachlassen. Der neueste
Bildungsbericht, erstellt unter Förde - Junge Menschen müs-
rung der Kultusministerkonferenz und sen bereits früh für die © (Marília Castelli, Unsplash )
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