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Aus den Mitgliedsverbänden
musausschuss deutlich. Die Abgeord - bun desweit an qualifizierten Wasser -
neten hörten von ihm einen Bericht bauingenieuren, aber auch hand-
der Bundesregierung zum Thema werklichen Fachkräften fehle, die die
Wassertourismus, der sich im Wesen - Arbeit leisten könnten.
tlichen auf kleineren Flussläufen und
Kanälen abspielt. „Geld baut nicht allein“, sagte der
Berichterstatter. Hätten sich früher
In seinem Ministerium gebe es mittler- auf Ausschreibungen seines Ministe - Bildung und
weile ein stärkeres Bewusstsein dafür, riums sieben bis acht Bewerber Infrastruktur sind
dass Gewässer nicht allein für den gemeldet, so könne man heute von
Gütertransport von wirtschaftlicher Glück sagen, wenn es möglich sei, Erfolgsfaktoren
Bedeutung seien, sondern auch für zwischen zwei Angeboten zu wählen.
die touristische Wertschöpfung, be - In manchen Fällen bleibe eine Aus - Deutschland ist bereit für Industrie
tonte Siebke und widersprach damit schreibung ganz ohne Angebot. Das 4.0, auch dank der Start-up-Szene, die
gegenteiligen Vermutungen. Nicht Ministerium bemühe sich mit Fantasie nicht nur als Hype in großen Wirt -
von ungefähr gebe es neuerdings ein schaftszentren zu finden ist, sondern
und Kreativität, Abhilfe zu schaffen. gleichsam wichtige technologische
eigenes Fachreferat WS13 für das So könnten interessierte Kommunen
Management der Nebenwasser stra - Schleusen aus der Bundeszuständig - Beiträge liefert. Zudem werden aus
ßen des Bundes, die sich über eine keit in eigene Betreuung überneh- den Start-ups kleine und mittlere
geschätzte Länge von insgesamt Unternehmen, die das mittelständi-
men. sche Rückgrat des Wirtschafts stand -
2800 Kilometern erstrecken.
ortes Deutschland ausmachen. Dar -
Zunehmend gebe es auch Systeme
Die Einrichtung eines eigenen Haus - über herrschte parteiübergreifend
der Fernbedienung, die es ermöglich-
haltstitels „Wassertourismus“ im Etat Einigkeit auf der Podiumsdiskussion
ten, zwölf bis 13 Schleusen von einer
seines Ministeriums bezeichnete der der Ingenieure für Kommunikation
einzigen Leitstelle aus zu steuern. An
Berichterstatter als nicht sinnvoll, weil (IfKom e.V.) in Hagen (Nordrhein-
Selbstbedienungsschleusen sei eben-
damit ein zu großer organisatorischer Westfalen). Anlässlich des IfKom-
falls gedacht, auch wenn hier die
Aufwand verbunden wäre. Ohnehin Neujahrsempfangs sprachen Christina
Gefahr des Vandalismus nicht auszu-
sei für Wartung und Pflege des Kampmann, ehemalige Ministerin für
schließen sei. In jedem Fall gelte:
Nebenwasserstraßennetzes, etwa die Familie, Kinder, Jugend, Kultur und
„Geld allein reicht nicht“, wenn es
Erhaltung der Schleusen, Geld nicht Sport des Landes Nordrhein-West -
am Personal fehle.
das Hauptthema. Ein „sehr großes falen, Robert Stein, Sprecher der AG
Problem“ sei, dass es mittlerweile (Deutscher Bundestag) Digitales der CDU-Mittelstands- und
Wirtschaftsvereinigung MIT NRW,
Professor Dr. Ralph Dreher, Leiter
FinAF – Forschungsinstitut für nach-
haltige Ausbildung von Führungs kräf -
ten und Dipl.-Ing. Reinhard Gen derka
vom IfKom-Bundesvor stand über die
Herausforderungen der Digi talisierung
für die Industrie, den Mittelstand und
die Bürgerinnen und Bürger. Modera -
tor war Dipl.-Ing. Andreas Hofert vom
IfKom-Bundes vorstand.
Chancen bieten zudem die Fort -
schritte im Bereich der Künstlichen
Intelligenz (KI). Sowohl die Bundes -
regierung, die den Forschungsstand -
ort Deutschland und die Wettbe -
werbsfähigkeit ausbauen will, als
auch die NRW-Landesregierung, die
plant, das Land zur Leitregion für
Künstliche Intelligenz zu machen,
wollen die vorhandenen Stärken nut-
zen. Für Christina Kampmann ist
© Pixabay (CCO) Künstliche Intelligenz ein wesentlicher
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