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Ingenieure in der Gesellschaft



            Baukultur und Tourismus

            Wie das gute Planen und Bauen den Tourismus stärkt – und umgekehrt




           E     in  reiches  baukulturelles  Erbe  burg-Strelitz und Mainbernheim – er -  bei der Felder fördert die wirtschaftli-
                 und  eine  hochwertige  Archi -
                                                                                  che  Entwicklung  ländlicher  Räume.
                                               probten  sie  unterschiedliche  Strate -
                 tektur erhöhen die touristische
            Attraktivität  ländlicher  Regionen.  Ein  gien,  Methoden  und  Maßnahmen.  Sie  stärkt  die  Verbundenheit  der
                                                                                  Menschen mit dem eigenen Ort und
                                               Sie alle zielten darauf ab, vorhandene
            erfolgreicher  Tourismus  wiederum  bauliche  und  touristische  Potenziale  macht Lust, sich für das gute Planen
            trägt  zur  Wertschöpfung  in  diesen  zu heben. Die Regionen entwickelten  und  Bauen  und  die  Entwicklung  des
            Regionen bei – und er schafft damit  innovative  Konzepte  für  die  Unter -  bauhistorischen  Erbes  zu  engagie-
            größere Möglichkeiten für gutes Pla -  bringung von Gästen in ihren baukul-  ren“, so der Leiter des BBSR, Markus
            nen und Bauen. Zu dieser Erkenntnis  turell  wertvollen  Stadt-  und  Ortsker -  Eltges.
            kommt  die  Studie  „Baukultur  und  nen, formulierten Leitbilder, richteten
                                                                                  Die  Publikation  basiert  auf  dem  For -
            Tourismus“  des  Bundesinstituts  für  Kompetenzzentren ein und initiierten
                                                                                  schungsprojekt  „Baukultur  und  Tou -
            Bau-,  Stadt-  und  Raumforschung  Beratungsangebote  für  touristische
                                                                                  rismus – Kooperation in der Region“.
            (BBSR). Der Abschlussbericht zeigt an  Betriebe und für Bauherren. Als wich-
                                                                                  Das  BBSR  hat  es  im  Programm
            vielen  Beispielen,  wie  beide  Felder  tige Bereiche auf dem Weg zu einer
                                                                                  „Experimenteller  Wohnungs-  und
            voneinander profitieren können.    erfolgreichen  Baukultur-  und  Touris -
                                                                                  Städtebau“  (ExWoSt)  für  das  Bun -
                                               mus region  stellten  sich  Netzwerk -
            Drei  Jahre  lang  arbeiteten  Verant -                               desministerium  des  Innern,  für  Bau
                                               bildung  und  -arbeit,  die  Förderung
            wortliche  aus  den  Bereichen  Archi -                               und Heimat (BMI) umgesetzt. Beglei -
                                               von  Baukultur  sowie  Marketing  und
            tektur,  Stadt-  und  Landschafts -                                   tet  hat  das  Projekt  die  „Arbeitsge -
                                               Kommunikation heraus.
            planung,  Denkmalschutz  und  aus                                     meinschaft  BAUKULTOUR“.  Sie  be -
            dem Tourismus intensiv zusammen. In  „Die  Modellvorhaben  zeigen,  wie  steht  aus  dem  Stadtplanungs-  und
            sieben Regionen – Elbe-Weser, Sauer -  wichtig  es  ist,  dass  Verantwortliche  Architekturbüro  HJPplaner  und  der
            land,  Südschwarzwald,  Weißwasser/  Baukultur  und  Tourismus  stärker  zu -  Tourismusberatung COMPASS.
            Lausitz, Uckermark/Barnim, Mecklen -  sammendenken.  Die  Verknüpfung                          (BBSR)



             Energiespeicher besser in Gebäude integrieren

             Dezentrale Stromspeicher können entscheidend dazu beitragen, die Energiekosten in Gebäuden, sowohl privat wie auch
             gewerblich, deutlich zu senken. Doch wie lässt sich für Planer, Installateure und auch Endkunden einfach und nachvoll-
             ziehbar bestimmen, welcher Stromspeicher für das jeweilige Gebäude optimal passt? Antworten auf diese Frage soll das
             Forschungsprojekt  „PIEG-Strom“  der  Hochschule  Emden/Leer  liefern,  dass  vom  Bundesministerium  für  Wirtschaft  und
             Energie gefördert wird.
             „Aufgrund  gestiegener  Energiepreise  sowie  zugleich  teils  massiv  gesunkener  Investitionskosten  bei  dezentralen
             Speichersystemen und Erzeugern - wie etwa Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung - spielen Stromspeicher mittlerweile
             eine wachsende Rolle“, so Tjarko Tjaden, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. Mit mehr als 200.000 installierten
             Stromspeichern im Jahr 2019 und einer Zubaurate von zuletzt rund 65.000 Stück pro Jahr, wird bereits mehr als jede zwei-
             te neue Photovoltaikanlage zusammen mit einem Batteriespeicher gebaut. „Ob zur Erhöhung der Eigenversorgung in
             Kombination mit Photovoltaikanlagen als auch eigenständig zur Reduktion von Leistungsspitzen: Stromspeicher bieten viel
             Potenzial zur Reduktion der Stromkosten“, so Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Johannes Rolink.

             Gemeinsam mit dem Verein Deutscher Ingenieure, dem Bundesverband Energiespeicher, dem Berliner Energiedienstleister
             denersol sowie dem Forschungszentrum Jülich arbeitet Hochschule Emden/Leer an der Erstellung einer VDI-Richtlinie und
             darüber hinaus auch an einem kostenlosen Tool zur Auslegung von Stromspeichern. Neben der Projektleitung sind die
             Forscher der Hochschule Emden maßgeblich verantwortlich die Programmierung des Simulations-Software im Bereich der
             Photovoltaik und Batteriespeicher sowie für die Entwicklung und Umsetzung der Betriebsalgorithmen, also der Fahrweisen
             für Batteriespeicher in verschiedenen Anwendungsfällen.
                                                                                           (Hochschule Emden/Leer)



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