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Ingenieuraus- und -weiterbildung



            FDP fordert Gründung einer European Digital University

            Niederschwelliger, digitaler Zugriff auf die besten Lehrangebote Europas




           D       ie  Gründung  einer  „Euro -  stelligt werden, die technische Um set -  kation  werden  soll.  Andererseits  soll
                                               zung in einer europaweiten Aus schrei -
                   pean  Digital  University“
                                                                                  sie  mit  eigenen  Studiengängen  ein
                   (EDU)  fordert  die  Bundes -
                                               tion,  Durchführung,  Koor di nierung,
            tagsfraktion der FDP. Bei der EDU sol-  bung entwickelt werden. Zur Kon zep -  attraktives  Angebot  schaffen  und  es
                                                                                  ermöglichen,  in  kurzer  Zeit  ein  ge -
            len alle Europäerinnen und Europäer  Qualitätssicherung  und  Ak kreditie -  samteuropäisches  Curriculum  mit
            niedrigschwellig,  digital  und  ortsun-  rung der EDU soll unter maßgeblicher  Lehreinheiten  zahlreicher  Partner -
            abhängig Zugriff auf die besten Lehr -  Beteiligung der europäischen Wissen -  hochschulen  zu  absolvieren.  Der
            angebote  Europas  bekommen.  Die  schaftsgemeinschaft  ein  Steuerungs -  Fokus  auf  digitale  Lehrangebote  er -
            EDU soll die Qualität und Vielfalt des  gremium eingerichtet werden.  mögliche  die  Einbindung  von  Ziel -
            Lehrangebots an europäischen Hoch -                                   gruppen,  denen  viele  Lehrangebote
                                               Die  FDP-Fraktion  unterstreicht,  dass
            schulen  und  Hochschulnetzwerken                                     aufgrund  ihrer  persönlichen,  familiä-
                                               sich die EDU einerseits an Menschen
            nicht  ersetzen,  sondern  fördern,                                   ren,  beruflichen,  gesundheitlichen,
                                               mit  einem  allgemeinen  Weiterbil -
            indem  sie  mit  Partnerhochschulen                                   finanziellen  oder  geografischen  Si -
                                               dungs interesse  richte  und  somit  ein
            und  anerkannten  Wissenschafts ein -                                 tuation anderweitig verschlossen blei-
                                               wichtiges  Instrument  einer  niedrig-
            richtungen  kooperiert.  Die  Lehrleis -                              ben würden.
                                               schwelligen und gleichermaßen hoch-
            tung für die EDU soll dezentral durch
                                               wertigen   Wissenschaftskommuni -              (Deutscher Bundestag)
            in  ihren  jeweiligen  Hochschul-  und
            For schungskontexten   verankerten
            Leh renden erbracht werden. Die EDU
            soll  Partnerschaften  zunächst  mit
            Hochschulen und Lehrenden aus den
            ERASMUS+-Partnerländern  und  mit -
            telfristig  mit  weltweiten  Partnern
            schließen.  Zudem  sollen  Professorin  -
            nen und Professoren an der EDU pri-
            mär als Studiengangsentwickler und -
            manager einstellt werden.

            Mit der EDU soll die erste Hochschule
            nach europäischem Recht und in Trä -
            gerschaft der EU entstehen. Die Grün -
            dung soll aus den Mitteln des künfti-
            gen  ERASMUS+-Programms  be werk -  © David Bruyland, Pixabay


             MINT-Fächer in frühkindlicher Bildung

             Die FDP-Bundestagsfraktion will das schulische und außerschulisches Lernen stärken und hat einen entsprechenden Antrag
             vorgelegt. Dazu sollen die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in der frühkindlichen
             Bildung gestärkt werden. Gemeinsam mit den Kultusministerien der Länder sollen verpflichtende, qualitativ hochwertige
             und  bundesweite  Bildungsstandards  in  der  frühkindlichen  Bildung  formuliert  werden,  damit  besonders  benachteiligte
             Kinder nicht auf Grund ihrer sozialen Lage, Herkunft oder ihres Wohnorts von Anfang an im Bildungssystem abgehängt
             werden.  Gemeinsam  mit  der  Stiftung  „Haus  der  kleinen  Forscher“  solle  wissenschaftlich  untersucht  werden,  welche
             Maßnahmen die Qualität der MINT-Bildung in Kitas wirksam und nachhaltig ausbauen, damit alle Kinder, unabhängig von
             sozialer Herkunft, Geschlecht und individuellen Herausforderungen wie Begabungen davon profitieren. Die FDP-Fraktion
             ist der Überzeugung, dass die MINT-Felder zunehmend Bedeutung gewinnen, ob vor dem Hintergrund des Klimawandels,
             der Industrie 4.0 oder der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt und Wirtschaft: Alle Schülerinnen und Schüler
             müssen lernen, wie sie als Bürgerinnen und Bürger den Herausforderungen der Zukunft mit neuen Methoden, Kreativität
             und eigenständigem Denken begegnen.
                                                                                             (Deutscher Bundestag)



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