Page 10 - ZBI-Nachrichten 4-2020
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Ingenieuraus- und -weiterbildung
FDP fordert Gründung einer European Digital University
Niederschwelliger, digitaler Zugriff auf die besten Lehrangebote Europas
D ie Gründung einer „Euro - stelligt werden, die technische Um set - kation werden soll. Andererseits soll
zung in einer europaweiten Aus schrei -
pean Digital University“
sie mit eigenen Studiengängen ein
(EDU) fordert die Bundes -
tion, Durchführung, Koor di nierung,
tagsfraktion der FDP. Bei der EDU sol- bung entwickelt werden. Zur Kon zep - attraktives Angebot schaffen und es
ermöglichen, in kurzer Zeit ein ge -
len alle Europäerinnen und Europäer Qualitätssicherung und Ak kreditie - samteuropäisches Curriculum mit
niedrigschwellig, digital und ortsun- rung der EDU soll unter maßgeblicher Lehreinheiten zahlreicher Partner -
abhängig Zugriff auf die besten Lehr - Beteiligung der europäischen Wissen - hochschulen zu absolvieren. Der
angebote Europas bekommen. Die schaftsgemeinschaft ein Steuerungs - Fokus auf digitale Lehrangebote er -
EDU soll die Qualität und Vielfalt des gremium eingerichtet werden. mögliche die Einbindung von Ziel -
Lehrangebots an europäischen Hoch - gruppen, denen viele Lehrangebote
Die FDP-Fraktion unterstreicht, dass
schulen und Hochschulnetzwerken aufgrund ihrer persönlichen, familiä-
sich die EDU einerseits an Menschen
nicht ersetzen, sondern fördern, ren, beruflichen, gesundheitlichen,
mit einem allgemeinen Weiterbil -
indem sie mit Partnerhochschulen finanziellen oder geografischen Si -
dungs interesse richte und somit ein
und anerkannten Wissenschafts ein - tuation anderweitig verschlossen blei-
wichtiges Instrument einer niedrig-
richtungen kooperiert. Die Lehrleis - ben würden.
schwelligen und gleichermaßen hoch-
tung für die EDU soll dezentral durch
wertigen Wissenschaftskommuni - (Deutscher Bundestag)
in ihren jeweiligen Hochschul- und
For schungskontexten verankerten
Leh renden erbracht werden. Die EDU
soll Partnerschaften zunächst mit
Hochschulen und Lehrenden aus den
ERASMUS+-Partnerländern und mit -
telfristig mit weltweiten Partnern
schließen. Zudem sollen Professorin -
nen und Professoren an der EDU pri-
mär als Studiengangsentwickler und -
manager einstellt werden.
Mit der EDU soll die erste Hochschule
nach europäischem Recht und in Trä -
gerschaft der EU entstehen. Die Grün -
dung soll aus den Mitteln des künfti-
gen ERASMUS+-Programms be werk - © David Bruyland, Pixabay
MINT-Fächer in frühkindlicher Bildung
Die FDP-Bundestagsfraktion will das schulische und außerschulisches Lernen stärken und hat einen entsprechenden Antrag
vorgelegt. Dazu sollen die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in der frühkindlichen
Bildung gestärkt werden. Gemeinsam mit den Kultusministerien der Länder sollen verpflichtende, qualitativ hochwertige
und bundesweite Bildungsstandards in der frühkindlichen Bildung formuliert werden, damit besonders benachteiligte
Kinder nicht auf Grund ihrer sozialen Lage, Herkunft oder ihres Wohnorts von Anfang an im Bildungssystem abgehängt
werden. Gemeinsam mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ solle wissenschaftlich untersucht werden, welche
Maßnahmen die Qualität der MINT-Bildung in Kitas wirksam und nachhaltig ausbauen, damit alle Kinder, unabhängig von
sozialer Herkunft, Geschlecht und individuellen Herausforderungen wie Begabungen davon profitieren. Die FDP-Fraktion
ist der Überzeugung, dass die MINT-Felder zunehmend Bedeutung gewinnen, ob vor dem Hintergrund des Klimawandels,
der Industrie 4.0 oder der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt und Wirtschaft: Alle Schülerinnen und Schüler
müssen lernen, wie sie als Bürgerinnen und Bürger den Herausforderungen der Zukunft mit neuen Methoden, Kreativität
und eigenständigem Denken begegnen.
(Deutscher Bundestag)
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